Die Zukunft von Elektroautos vs. Verbrenner in Österreich – Analyse 2025
Österreich steht mitten in einer umfassenden Transformation des Verkehrssektors. Das Land hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Ab dem Jahr 2035 sollen laut EU-Beschluss keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Doch wie realistisch ist dieser Wandel zur Elektromobilität, und welche Zukunft haben traditionelle Verbrenner in Österreich noch?
Status Quo Elektromobilität in Österreich (2025)
Bis März 2025 sind laut Statistik Austria rund 210.000 Elektroautos in Österreich zugelassen. Dies entspricht etwa 4,1 % des gesamten Pkw-Bestands. Zum Vergleich: Ende 2020 lag der Anteil noch bei knapp 1 %. Besonders auffällig ist die Dynamik bei den Neuzulassungen: Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) betrug der Anteil von Elektroautos an den Neuzulassungen im Januar 2025 bereits 18,7 %.
Österreich hat dabei stark in Ladeinfrastruktur investiert. Bis Anfang 2025 wurden etwa 18.000 öffentliche Ladepunkte errichtet, dennoch hinkt Österreich hier Ländern wie den Niederlanden oder Norwegen deutlich hinterher (VCÖ, 2025). Besonders außerhalb der Ballungszentren besteht Nachholbedarf bei Schnellladestationen.
Prognosen und politische Rahmenbedingungen
Der Übergang zur Elektromobilität ist politisch klar definiert. Österreich folgt dem EU-weiten Ziel, ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr zuzulassen. Zusätzlich fördert der Staat Elektroautos derzeit stark finanziell: Der Kauf eines reinen Elektroautos wird mit bis zu 5.000 Euro subventioniert (Umweltförderung des Bundes, bmvit.gv.at).
Laut einer aktuellen Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) könnte der Elektroanteil bei den Neuzulassungen bis 2030 auf 30–35 % steigen. Die verbleibenden Fahrzeuge werden vermutlich noch Hybride sein, doch reine Verbrennungsmotoren dürften spätestens ab 2030 stark rückläufig sein.
Technologische Herausforderungen und Akzeptanzfragen
Trotz positiver Trends gibt es weiterhin Herausforderungen: Die begrenzte Reichweite, vergleichsweise lange Ladezeiten und die nach wie vor hohen Anschaffungskosten schrecken viele potenzielle Käufer ab. Laut ÖAMTC-Umfragen sind für über 40 % der österreichischen Konsumenten genau diese Faktoren immer noch Hauptgründe, keinen Umstieg auf Elektroautos vorzunehmen.
Allerdings zeigen technologische Fortschritte klare Verbesserungen: Die Reichweite neuer Elektroautos liegt mittlerweile durchschnittlich bei 400–600 Kilometern pro Ladung, und ultraschnelle Ladestationen können Akkus innerhalb von 20 Minuten zu 80 % aufladen.
Verbrennungsmotoren: Ende oder Nischenlösung?
Die Tage der Verbrennungsmotoren sind zwar gezählt, aber noch nicht vollständig vorbei. Insbesondere im ländlichen Bereich oder für spezielle Einsatzgebiete wie Schwerlastverkehr, Langstrecken oder bei eingeschränkter Ladeinfrastruktur werden Verbrenner oder zumindest Hybridlösungen weiterhin relevant bleiben. Laut ADAC könnten synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) mittelfristig eine wichtige Nischenlösung für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor darstellen.
Dennoch steht fest, dass der reguläre Pkw-Markt zunehmend elektrisch wird. Die Automobilindustrie hat diese Signale bereits aufgenommen, wie die großen Investitionen von VW, BMW und Mercedes-Benz in Elektromobilität zeigen. So kündigte VW bereits an, ab 2033 europaweit ausschließlich Elektrofahrzeuge anzubieten (Quelle: volkswagen-newsroom.com).
Umweltbilanz und Nachhaltigkeit
Ein entscheidender Faktor zugunsten der Elektromobilität ist deren deutlich geringere CO₂-Bilanz über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Laut dem österreichischen Umweltbundesamt spart ein Elektrofahrzeug im Vergleich zu einem Diesel- oder Benzin-Pkw etwa 60–75 % an CO₂-Emissionen, insbesondere wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt.
Allerdings sind Batterieproduktion und -recycling noch kritische Punkte, die verbessert werden müssen, um die Nachhaltigkeit der Elektromobilität langfristig sicherzustellen.
Fazit: Elektromobilität setzt sich durch, aber Herausforderungen bleiben
Österreich bewegt sich konsequent Richtung Elektromobilität, unterstützt durch klare politische Vorgaben und technische Fortschritte. Dennoch bleiben Herausforderungen bei Ladeinfrastruktur, Reichweite und Akzeptanz bestehen. Verbrennungsmotoren werden bis 2035 deutlich reduziert, aber nicht völlig verschwunden sein. Langfristig jedoch zeigt alles auf eine nahezu rein elektrische Zukunft im Straßenverkehr hin.
Quellen: